Was professionellen Pflegekräften und Angehörigen oftmals nicht mehr gelingt, schaffen liebenswerte Therapiehunde immer häufiger. Sie holen die Bewohner von Seniorenheimen aus ihrer Isolation und zaubern ihnen ein Lächeln ins Gesicht.
Immer mehr ältere Menschen werden mit dem Abbau ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten konfrontiert. Dies zu verarbeiten fällt in der Regel nicht leicht und führt oftmals zu einem emotionalen Rückzug und hinein in die persönliche Isolation. Ihre Sozialkontakte beschränken sich häufig nur noch auf das Pflegepersonal, da Familienangehörige in vielen Fällen weit entfernt wohnen.
Besuche der kuscheligen Vierbeiner bringen Abwechslung
Der Einsatz von Therapiehunden im Rahmen des betreuerischen und therapeutischen Angebots wirkt sich motivierend und entspannend auf die Senioren aus. Mit ihrem feinen Gespür unterscheiden die Hunde die unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Bewohner und spüren instinktiv, wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollen. Die Hunde werden so zum Sozialpartner, schaffen Vertrauen und bringen Freude in den Alltag der Heimbewohner.
Der Einsatz von Therapiehunden kann Vieles bewirken
• Aufbau von sozialen Kontakten und Kommunikationsbereitschaft: Gespräche über die Hunde führen zu neuen Sozialkontakten unter den Bewohnern.
• Besserung der Fein- und Grobmotorik: Übungen mit den Vierbeinern lösen Verkrampfungen und fördern die Beweglichkeit. Sie animieren die Senioren dazu sie zu streicheln, mit ihnen zu spielen und spazieren zu gehen.
• Steigerung der Lebensqualität: Durch den Umgang mit den Therapiehunden werden die Bewohner von ihren eigenen Sorgen und krankheitsbedingten Beschwerden abgelenkt. Die Hunde vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit. Streicheleinheiten mit ihnen fördern das Wohlbefinden und spenden Trost.
• Steigerung der Gedächtnisleistung: Die Hunde können gezielt zur Anregung kognitiver Fähigkeiten eingesetzt werden. Oftmals werden durch sie Erinnerungen an eigene Haustiere geweckt, wodurch die Erinnerungsfähigkeit und das Langzeitgedächtnis gefördert werden. Bei Demenzpatienten lösen sie oft den Wunsch nach Fürsorge aus und holen sie ein Stück ins Leben zurück.
Den nächsten Besuch der Therapeuten auf vier Pfoten erwarten die Bewohner meist sehnsüchtig. Der Einsatz der Tiere bringt frischen Wind und Abwechslung in den Heimalltag der Senioren.
Hygiene und Sicherheit beim Einsatz der Hunde
Natürlich stehen die Sicherheit der Bewohner und die Hygiene der Hunde an erster Stelle. So muss im Vorfeld abgeklärt werden, ob alle Bewohner mit dem Besuch der Hunde einverstanden sind. Etwaige Allergien oder auch vorhandene Ängste bei Bewohnern müssen abgeklärt werden. Bevor die Therapiehunde zum Einsatz kommen durchlaufen sie eine spezielle Ausbildung. Dort werden die Hunde darin geschult ein ruhiges Verhalten gegenüber den Senioren in allen Situationen zu bewahren. Gleichzeitig werden sie an den Umgang mit typischen Hilfsmittel wie Rollstühle gewöhnt. Weiterhin stehen natürlich regelmäßige Besuche und Kontrollen beim Tierarzt auf dem Pflichtprogramm der Hunde.
Der Einsatz von Therapiehunden wird immer beliebter
Bisher kennt man das Konzept überwiegend aus den USA und den nördlichen Ländern Europas. Nach anfänglicher Skepsis wird der Einsatz von Therapiehunden auch in deutschen Seniorenheimen immer beliebter. Die erzielten Erfolge sprechen einfach für sich und haben anfängliche Vorbehalte weggewischt. Die liebenswerten Vierbeiner sind eine Bereicherung für alle Beteiligten.
Diese wunderbare Abwechslung kann natürlich auch für Senioren adaptiert werden, die nach wie vor in Ihrem eigenen Zuhause leben. Nicht nur speziell ausgebildete Therapiehunde, sondern auch die Hunde von Angehörigen werden jeden Besuch ein bisschen wertvoller und zu einem freudigen Ereignis machen. Natürlich muss auch hier darauf geachtet werden, dass Mensch und Tier miteinander harmonieren und es nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch bestehende Allergien bei den älteren Menschen kommt. Ist dies geklärt, steht einem erlebnisreichen Zusammentreffen nichts mehr im Wege.