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Warum tauchen mit zunehmendem Alter häufig Orientierungsstörungen auf? Wenn sich die Fragen nach dem Wo, dem Wann, dem Warum und der eigenen Person häufen, sollte besser früh als spät ein Arzt aufgesucht werden, um eine geeignete Therapie zu beginnen. Abgesehen von krankheitsbedingtem Orientierungsverlust, wie bei einer Demenz- oder Alzheimer-Erkrankung oder nach einem Schlaganfall, können auch die Einnahme von Medikamenten, Schlaf- und Flüssigkeitsmangel die Auslöser sein.

Gründe für Desorientierung

Damit sich der Mensch in seiner Umgebung zurechtfinden kann und sich erinnert, müssen das Gehirn gut durchblutet und der Körper täglich mit ausreichend Flüssigkeit und Schlaf versorgt werden. Doch die Durchblutung des Gehirns verschlechtert sich mit dem Alter. Schuld sind Ablagerungen in den Gefäßen. Und nicht selten trinken ältere und pflegebedürftige Menschen im Laufe des Tages viel zu wenig und bekommen aufgrund von Schlafstörungen nicht genügend Nachtruhe. Die Folge können vorübergehende oder dauerhafte Orientierungsstörungen sein, die sich in vier Gruppen einteilen lassen.

Örtliche Desorientierung

Die Frage „Wo bin ich?“, selbst wenn sich die ältere oder pflegebedürftige Person in ihrem eigenen Zimmer befindet, deutet auf eine örtliche Desorientierung hin. Auch wer sich nicht an seinen Geburtsort erinnern oder seine Postanschrift nicht nennen kann, weist Anzeichen dafür auf, dass Räumlichkeiten nicht mehr richtig zugeordnet werden können. Örtlich desorientierte Personen betreten auch oft fremde Zimmer, da sie nicht einordnen können, wo sie sich befinden.

Zeitliche Desorientierung

Weiß die ältere oder pflegebedürftige Person weder den aktuellen Wochentag noch das Datum, deutet dies auf eine zeitliche Desorientierung hin. Auch Tageszeiten, Monate und Jahreszeiten können bei dieser Art von Orientierungsstörung in Vergessenheit geraten oder durcheinander gebracht werden. Fragt man die betroffene Person danach, wie lange sie sich schon an einem bestimmten Ort aufhält oder in welcher Reihenfolge bestimmte Dinge geschehen sind, kann es hier ebenfalls häufig zu falschen oder fehlenden Aussagen kommen.

Personelle Desorientierung

Kann die ältere oder pflegebedürftige Person ihren eigenen Namen nicht mehr nennen oder weiß sie weder ihr Alter noch ihr Geburtsdatum, liegt sehr wahrscheinlich eine personelle Desorientierung vor. Hierbei kommt es zu Orientierungsstörungen rund um die eigene Person, dazu gehört auch, dass die oder der Betroffene beispielsweise keine Aussage über den Familienstand machen kann oder nicht weiß, ob und wie viele Kinder sie oder er hat.

Situative Desorientierung

Fragen wie „Warum sind wir hier?“ lassen oft auf eine situative Desorientierung schließen. Die betroffene Person weiß beispielsweise nicht, warum sie im Supermarkt ist oder warum sie das Haus verlassen hat. Bei derartigen Orientierungsstörungen, die die Situation betreffen, kommt es auch vor, dass die Funktionen von Gebrauchsgegenständen nicht richtig zugeordnet oder verwechselt werden können.

24-Stunden-Pflegekraft hilft bei der Vorbeugung von Desorientierung

Die Arten der Desorientierung können unabhängig voneinander oder auch alle gleichzeitig auftreten. Selbst wenn es sich nur um einen vorübergehenden Zustand handelt, erschwert es die Pflege der betroffenen Personen. Aus diesem Grund ist der Zustand der Orientierung ein Aspekt bei der Berechnung des Pflegegrades. Pflege- und Betreuungskräfte können Orientierungsproblemen vorbeugen, indem sie mit den Betroffenen wenn möglich viel an die frische Luft gehen, dafür sorgen, dass genug Flüssigkeit aufgenommen wird und kleine Konzentrationsübungen in den Alltag einbauen. Das können, abhängig vom gesamten Gesundheitszustand der zu pflegenden Person, Kreuzworträtsel sein, ein Memory-Spiel oder auch ein Puzzle. Im Gespräch kann die Pflege- und Betreuungskraft regelmäßig nach den Familienverhältnissen fragen, nach Erlebnissen aus der Vergangenheit oder nach dem Wohlbefinden der Angehörigen. Ein Abreißkalender erinnert stets an das aktuelle Datum, eine Uhr mit großen Ziffern zeigt die Zeit gut lesbar an. Und mit Zimmerdekorationen können Feiertage und Jahreszeiten ins Bewusstsein gerufen werden, zum Beispiel Ostern, Sommer, Weihnachten und Winter.